14. August 2014

geschrieben von Jürgen Graven

Nach dem das Jakob-Imig-Archiv mittlerweile aus allen Nähten platzt, haben Bürgermeister Peter Driessen und die Louisendorfer Vereine in diesen Tagen mit der Enthüllung der Plakette der NRW-Stiftung den Startschuss für den Ausbau des Jakob-Imig-Archives in Louisendorf gegeben.

Das Gebäude an der Hauptstr. 47 hat bewegende Zeiten hinter sich. Die Schule wurde im Jahre 1839 erbaut. Diese wurde aber 1934 abgerissen und musste einem Neubau weichen. Die feierliche Einweihung der neuen Schule fand am 5. September 1934 statt; dazu gehörte auch eine Lehrerwohnung. Der II. Weltkrieg hatte auch die Louisendorfer Schule schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das Dach war zerstört, der Giebel der Südseite fast ganz herausgerissen. Die mit der Schule verbundene Lehrerwohnung war bis auf die Grundmauern abgebrannt. Die konnte nach dem Wiederaufbau im Juli 1952 wieder bezogen werden. Zunächst zogen drei Flüchtlingsfamilien ein. Der Schulbetrieb wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung 1970 eingestellt. Somit stand auch die Lehrerwohnung leer. Im Rahmen der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen wurde die Lehrerwohnung zur Obdachlosenunterkunft umgewidmet.

Als 1994 der Landwirt, Organist, Familien-, Geschichts- und Heimatforscher Jakob Imig, der für seine Arbeit u.a. das Bundesverdienstkreuz erhielt, verstarb, hinterließ er sein Gesamtwerk der Gemeinde Bedburg-Hau mit der Auflage, dieses der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im Jahre 2005 eröffnete dann das Jakob-Imig-Archiv in eben jener ehemaligen Lehrerwohnung in Louisendorf. Die Vereinsgemeinschaft Louisendorf übernahm das Archiv und der Pfälzerbund am Niederrhein ist heute für die Arbeit in dem Archiv verantwortlich. Seit 2005 werden Vorträge zur Geschichte der Pfälzer am Niederrhein gehalten, das Jakob-Imig-Archiv kann besucht werden und Führungen „Auf den Spuren der Pfälzer am Niederrhein“ werden angeboten. Und weil die vielen Besucher Erinnerungen an die Geschichte mitbringen und viele bedeutende Nachlässe an das Jakob-Imig-Archiv herangetragen werden, ist es jetzt dringend notwendig geworden, auszubauen. Dazu werden mit Unterstützung der NRW-Stiftung, der Gemeinde Bedburg-Hau und auch der Louisendorfer Vereine jetzt die Kellerräume saniert und als Archiv nutzbar gemacht. Ziel der Louisendorfer ist es, das Archiv zu einem Pfälzerarchiv am Niederrhein auszubauen und den musealen Charakter zu stärken.